Betriebsbesichtigungen 2012

Strom, E-Roller und Marzipanfiguren aus Weilbach

Besichtigung 2012

Weilbach. Die diesjährige Firmenbesichtigung des SPD Ortsvereins führte die Besucher ins Gewerbegebiet-Süd zu den Firmen Photovoltaik Zentrum Mauder und Odenwald Marzipan.

Alle Hallen und Dächer sind mit Kollektoren belegt. Strom, der in Weilbach produziert wird und Module, die in alle Welt exportiert werden. So präsentierte sich der Unternehmer Timo Mauder den interessierten Weilbacher Bürgern.

Mauder führte die Besucher durch die Geschäfts- und Lagerräume und schilderte das Geschäft der Firma. Die Konzeption und der Verkauf von PV-Anlagen für Firmen sei das Hauptgeschäft, so Mauder. 15 feste Mitarbeiter und vier Freie kümmerten sich um den reibungslosen Ablauf in der Firmenzentrale. Vor Ort arbeiteten bis zu 100 Monteuere im Auftrag von MPZ. Derzeit laufen die Geschäfte gut und trotz der Einschränkungen bei den Förderungen sieht MPZ positiv in die Zukunft. Die Kollektoren mit eigenem Siegel stammten aus zwei Fertigungsstraßen aus Shangai. Ebenso international würden die Produkte weiterverkauft. Gerade konstruiere man einen Fertigbausatz für Tunesien. Hierbei würde man alle Technik in Seecontainer einbauen. Vor Ort würden die Techniker dann nur noch die Kollektoren auf die Container packen. Die Container würden in Zukunft Bewässerungsanlagen mit Energie versorgen, die bisher mit Diesel betrieben wurden. Der SPD Ortsvorsitzende Dr. Franz Jerman erkundigte sich nach den Einspeiseknoten bei der Stromproduktion. Mauder erklärte, hier sei ein Nadelöhr entstanden, welches die großen Stromkonzerne gerne ausnutzen würden, um unliebsame Konkurrenz zu verhindern. Wenn man erst vier Kilometer Leitung legen müsse, weil laut der Konzerne der weiter entfernte Einspeisepunkt der Richtige sei, lohne sich manches Projekt nicht mehr. Mauder möchte allerdings nicht bei der Photovoltaik stehenbleiben. So betreibe er nebenbei den Verkauf von Elektrorollern („My e scooter“), die bei den Besuchern auf großes Interesse stießen. Außerdem verkaufe man auch kleine Windkraftanlagen für Privatdächer, die allerdings in der Region weniger gut einsetzbar seien. „Zuviel Berge“, so Mauder. „In der Lausitz dagegen würden sich diese Anlagen wirklich lohnen.“
Im Anschluss begrüßte Thomas Zuber von Odenwald Marzipan die Besucher an der Baustelle des neuen Firmengeländes. Er schilderte die ersten kleinen Schwierigkeiten seit Baubeginn. So habe der Untergrund doch noch einige Überraschung parat gehabt, die nun aber gelöst seien. Der stellv. SPD Unterbezirksvorsitzende Robin Haseler erkundigte sich, ob es noch Probleme mit dem Natur- und Artenschutz gäbe. Zuber erklärte, dass angrenzend an das Gelände ein seltener Falter siedle, man diesem aber genügend Raum lasse und die Pläne entsprechend angepasst habe. Schon in der nächsten Woche werden die Hallen aufgestellt, so Zuber. Für den Marzipanhersteller drängt die Zeit. Die aktuellen Arbeitsbedingungen seien nicht optimal. Wegen Kapazitätsauslastungen haben man schon Aufträge ablehnen müssen. Die Firma arbeite am Limit. Zudem lägen einzelne Lager weiter von der derzeitigen Produktion entfernt und dies koste natürlich Zeit und Geld. Die neuen Firmengebäude dagegen würden eine durchdachte Fertigungsstraße beinhalten, die Zuber anhand von Plänen den Besuchern zeigte. Er schilderte, wie Lager- und Produktionshallen verbunden würden und wie der Ablauf gestaltet wurde. Hochregallager und eine kluge Anordnung böten zudem Raum für Wachstum. Bis zum Umzug werde noch etwas Zeit vergehen, doch Zuber sagte, sie könnten es nicht erwarten in der neuen Wirkungsstätte zu beginnen. Die Besucher zeigten sich beeindruckt von der Baugeschwindigkeit. Als Geschenk überreichte Zuber am Ende natürlich jedem Besucher ein Marzipanpräsent.