Kommunalpolitischer Stammtisch: Krankenhäuser im Landkreis Miltenberg

10. August 2015

Kommunalpolitischer Stammtisch der Ortsvereine Amorbach, Kirchzell, Schneeberg und Weilbach beschäftigt sich mit Gesundheitswesen.

Kirchzell. Die frisch gewählte neue Vorsitzende des SPD Ortsvereins Kirchzell Hilke Schlebusch-Meixner konnte sich über ein volles Haus freuen, als der stellv. Betriebsratsvorsitzende Michael Fertig (Helios Kliniken im Kreis Miltenberg) über die aktuelle Situation im Gesundheitswesen, speziell der Krankenhäuser referierte.

Einleitende Worte sprach Robin Haseler (Weilbach), der auf den aktuellen Verkauf der Kreiskrankenhäuser in der Region Rhön-Haßberge an die Rhön-Kliniken einging. Michael Fertig schilderte zuerst den Werdegang der Krankenhäuser im Landkreis Miltenberg vom Eigenbetrieb über die Auslagerung als GmbH und schließlich den Verkauf an Rhön bzw. Helios. Fertig betonte, dass alle Krankenhäuser heute mit erheblichem wirtschaftlichem Druck zu kämpfen hätten. Das Gesundheitssystem zwinge die Krankenhausleitung zu teils absurden Verrenkungen um Geld ins Haus zu holen. Um den Zuhörern zu erläutern, wie Krankenhäuser im Zusammenspiel etwa mit Bund, Land und Krankenkassen Geld verdienen, stieg Fertig mit einigen Fallbeispielen tief die Materie ein. Mit vielen, normalen Eingriffen könne man quasi kein Geld mehr verdienen. Sind die Fallzahlen einer Behandlung in einem Krankenhaus zu gering, gäbe es teilweise gar keine Zahlungen von den Kassen. Da private Konzerne wie Helios eine Gewinnmarge von 15 Prozent anstrebten, sei es kaum verwunderlich, welche Entwicklung die Kreiskrankenhäuser genommen hätten. Gewinne ließen sich am besten durch Personalabbau erwirtschaften und dies hätten die Konzerne schließlich auch getan. Allein durch Synergieeffekte ließe sich dieses Ziel nicht erreichen. Fertig schilderte auch die hohe Belastung für das Personal, aufgrund der dünnen Personaldecke. Trotzdem solle man aber den Konzernen nicht pauschal die Schuld an der aktuellen Situation zuschieben. Deren Manager reagierten schließlich nur auf die Vorgaben, die Bund und Länder in den Bedarfsplänen vorlegten. Fertig forderte daher die Veränderung des Systems der Bezahlung von Leistungen an die Krankenhäuser. In einer ausführlichen Diskussion im Anschluss meldeten sich zahlreiche Zuhörer zu Wort und stellten Michael Fertig weitere Fragen. Am Ende der Veranstaltung gingen die Teilnehmer mit zwei Erkenntnissen nach Hause: 1.) Gesundheit kann nicht wie ein Produkt auf dem Markt gehandelt werden und 2.)das Gesundheitssystem muss (auch) im Bereich der Krankenhausversorgung verändert werden. Einleitende Worte sprach Robin Haseler (Weilbach), der auf den aktuellen Verkauf der Kreiskrankenhäuser in der Region Rhön-Haßberge an die Rhön-Kliniken einging. Michael Fertig schilderte zuerst den Werdegang der Krankenhäuser im Landkreis Miltenberg vom Eigenbetrieb über die Auslagerung als GmbH und schließlich den Verkauf an Rhön bzw. Helios. Fertig betonte, dass alle Krankenhäuser heute mit erheblichem wirtschaftlichem Druck zu kämpfen hätten. Das Gesundheitssystem zwinge die Krankenhausleitung zu teils absurden Verrenkungen um Geld ins Haus zu holen. Um den Zuhörern zu erläutern, wie Krankenhäuser im Zusammenspiel etwa mit Bund, Land und Krankenkassen Geld verdienen, stieg Fertig mit einigen Fallbeispielen tief die Materie ein. Mit vielen, normalen Eingriffen könne man quasi kein Geld mehr verdienen. Sind die Fallzahlen einer Behandlung in einem Krankenhaus zu gering, gäbe es teilweise gar keine Zahlungen von den Kassen.

Da private Konzerne wie Helios eine Gewinnmarge von 15 Prozent anstrebten, sei es kaum verwunderlich, welche Entwicklung die Kreiskrankenhäuser genommen hätten. Gewinne ließen sich am besten durch Personalabbau erwirtschaften und dies hätten die Konzerne schließlich auch getan. Allein durch Synergieeffekte ließe sich dieses Ziel nicht erreichen. Fertig schilderte auch die hohe Belastung für das Personal, aufgrund der dünnen Personaldecke. Trotzdem solle man aber den Konzernen nicht pauschal die Schuld an der aktuellen Situation zuschieben. Deren Manager reagierten schließlich nur auf die Vorgaben, die Bund und Länder in den Bedarfsplänen vorlegten. Fertig forderte daher die Veränderung des Systems der Bezahlung von Leistungen an die Krankenhäuser.

In einer ausführlichen Diskussion im Anschluss meldeten sich zahlreiche Zuhörer zu Wort und stellten Michael Fertig weitere Fragen. Am Ende der Veranstaltung gingen die Teilnehmer mit zwei Erkenntnissen nach Hause: 1.) Gesundheit kann nicht wie ein Produkt auf dem Markt gehandelt werden und 2.)das Gesundheitssystem muss (auch) im Bereich der Krankenhausversorgung verändert werden.

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